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Dienstag, 9. Oktober 2007

Lieber Philipp und lieber Johannes!

Nun sind diese vier Tage ›Was ist an der Zeit?‹ also auch Geschichte. Für viele Menschen war dieser Termin bereits in der Vorbereitungszeit ein anregender Anlass, um einmal wieder das jeweils Wesentlich-Erscheinende zu besinnen. Euch noch einmal ganz herzlichen Dank für diese sprechende Initiative, die sehr transparente und sachgerechte Vorbereitung (diesbezüglich natürlich auch mein besonderer Dank an Benjamin und die weiteren projekt.zeitung-Mitarbeiter) und vor allem für Eure ruhige und tragende Durchführung dieser Tage.

Gewiss könnte ganz unmittelbar vieles kritisch oder als unbefriedigend empfunden werden, doch, denke ich, wurde im Verhältnis zur veranlagten Gestalt das Mögliche weitgehend erreicht.

Das wesentliche Kennzeichen der Gestalt dieser Tage liegt ja darin, dass Ihr als Initiatoren eine Vielzahl Eurer Bezüge zur Sprache habt kommen lassen, die meisten der Referenten in der Vorbereitungszeit jedoch noch nicht direkt miteinander in's Gespräch gekommen waren, sondern sich teilweise während diesen Tagen überhaupt das erste Mal begegneten. Es hatte also unter den Referenten im Vorfeld noch keine Verständigung über eine mögliche gemeinsame Arbeitsperspektive stattgefunden und kein gemeinsames Anliegen war gebildet. So wurde die sehr umfassende Fragestellung ›Was ist an der Zeit?‹ erst einmal zu einem Plateau für sehr unterschiedliche – obwohl in der Tiefe im Kern verwandte – Beiträge.

Dadurch blieben die Begegnungen während den Tagen verständlicher Weise sehr tastend, etwas distanziert betrachtend oder auch ein wenig von Befremdung erfüllt. Dies gab den Tagen eine gewisse unterschiedlich erlebte Gespanntheit. Erfreulich ist - und das natürlich vor allem durch Euren ruhigen Blick auf's Ganze - dass die Spannungen an keiner Stelle wirklich eskalierten, sondern vielmehr zu einer ernsten Gehaltenheit führten. Dadurch ist eine anfängliche Substanzbildung möglich gewesen. Gut war das abschließende ›Podium‹, denn da gab es dann doch Ansätze eines wirklichen Gespräches, da gab es geistige Brührungsmomente die zukünftige Entwicklungen ahnen ließen.

Schön wäre es m. E. die aufgezeichneten Beiträge schriftlich auf zu arbeiten und einen zusammenfassenden ›Tagungsband‹ (z.B. auf Kopierbasis) zu erstellen, um - mit dieser Grundlage ausgestattet - zu gegebener Zeit noch einmal zu einem fortführenden Arbeitstreffen zusammen zu kommen. Eingeladen wären all jene, die diesen Faden weiterverfolgen möchten.

Auf jeden Fall wünsche ich Euch weiterhin eine so ausstrahlende Initiativlust, Offenheit und ein so vielseitiges Interesse. Damit sich immer mehr Menschen in einem wirklich die Menschheit umfassenden Selbstverständnis, als wirkliche Mitarbeiter an den wesentlichen Fragen und Aufgaben der Gegenwart erkennen und anerkennen lernen.

In diesem Sinne,
mit herzlichen Grüßen!

Thomas Brunner

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