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Samstag, 27. Oktober 2007

It's about time

What does it mean to do the right thing? Is it about doing a good deed at the right moment? Most people can decide after something was done, whether it was good or leanig more to the bad side. Only afterwards we find out if something was good. Goodnes is not like truth - which we can think about and even prove without ever putting it into life.
Time goes by. Streaming is a quality of time. We have to live beside time as companion and in time, submitting our will to a hard but fair master. We can also miss it, and don't do something which we in hindsight see we ought to have done. Because the world moves with or without us, but it always pulls at you, never letting you go. Still we have to step out of times stream – that is, sometimes we need to see the world from the outside, and through this overview reflect on ourselves.
The path to right action at the right time can be summarized in three steps. Plan, do and reflect.
To plan is to make a picture of the future based on what you are cabable of seeing in the past. Thinking about the past, and then to combine the experiences into a picture of the future is to plan. But our own will is only a small part of the future, the free will of other people changes what we can do and what becomes. Sometimes something happens that no man thought of – where did it come from? It might been part of the past that was not clearly seen, or it could be something that other beings than man put into our time.
That much of reflecting and planning – what about doing?
Writing is one form of action, so is reading. Have you ever read something that changed your way of thinking? In thought you are free, that is free to think whatever you will, and to envision what ever action you like. And when you think of a new idea, you are also free in your will when you put the idea to life.
Does a text change while somebody reads it? In one way it does – the idea of the text is recreated, and therefore also grows as the new reader ads his or hers own thoughts to the idea. But does the next reader get theese thoughts?

If you think that writing notes in the side of a book just isn't changing the world enough – then there is a tool which gives you the chance to rewrite the text while you read it. It is called project Ideal Europe idealeurope.org
There you find a constitution for a new Europe, which grows as people read it. This text is as good as the people who read it, and tries to answer a question about time:

›What is the task of our time?‹ You have to ask that question in an individual way – to put into not just your time, but also your space. Where are you living? What do you need to put into the world? You will know the answer when you have done.

It is difficult to express oneself.
But the sun does -
by offering its own being.

Lasse Shou Hansen

Dienstag, 23. Oktober 2007

im angesicht

Sascha Scholz

›Ob wir uns dort als Menschen wirklich begegnen können und wollen, lässt sich nicht mit der Uhr abstimmen, vielleicht aber in der Ur-Zeit. Ob es gelingt, ein wirkliches Gespräch zu beginnen, liegt an uns.‹ hatte einer der Teilnehmer im Vorfeld der Tagung gemeint. Eine andere Teilnehmerin war u.a. im Nachhinein der Meinung, dass mit dem im Vorjahr beschriebenen Bild des ›Doppelstroms der Zeit‹ auf irgendeine Art (ein) Zugriff zum Kommenden, zum Zeitenstrom des ›Avenir‹ bestehen sollte. Es gibt offensichtlich neben dem aus dem eigenen Lebensfeld gestellten Fragen auch Notwendigkeiten, die uns alle gleichermaßen angehen. Eine so universal gestellte Frage wie ›Was ist an der Zeit?‹ könnte im Angesicht der krisenhaften Zustände des Sozialen Lebens sogar ein echtes Volksfest der individuell miteinander redenden und die gemeinsam aus den Unterschieden hervorgehenden Notwendigkeiten zur gemeinsamen Initiative verwandelnden Menschen sein. Voraussetzung ist dafür, erkennen zu wollen, dass diese unsere Tagungs-Frage aus der Lebenswirklichkeit heraus gestellt nicht philosophisch gemeint sein kann. Sicherlich kann keiner dem anderen vorschreiben, was an der Zeit ist aber er kann es ihm sagen. So richtig es ist, dass aus der Geschichte heraus die alten hierarchisch organisierten Wahrheits- und Bekenntnisverwaltungen abgelebt haben sollten, so ergibt sich das heute persönlich zu erringende Verhältnis zur Wahrheit aber nur, wenn im Zusammenhang gedacht wird.

Vier Tage hatten wir genug Zeit und Gelegenheit zum Gespräch über Mögliches und Notwendiges gehabt. Ein Zweifel kann richtiggehend bohren, was an der Zeit sein soll und es konnte vielleicht kaum einer diesen Zweifel sofort und endgültig mit befriedigenden Antworten aus der Welt räumen. Wege dahin konnten indessen aufgezeigt werden. Zu recht richtet sich nämlich zunächst eine solche große Frage an den Einzelnen. Und der merkt dann eventuell, dass er erst mal herauskriegen muss, was er selber will. Würde man aber an diesem Punkt der Entwicklung des ›Was ist für mich an der Zeit‹ stehen bleiben, dann würde der Willkür Tür und Tor geöffnet werden und der Müßiggang den Menschen von seiner wahren Bestimmung wegverführen, weil kein Zusammenhang mit dem sozialen Ganzen gebildet worden ist. Der heutige Individualismus garantiert uns nämlich nicht mehr die Möglichkeit einer lebensvollen Verbundenheit mit dem sozialen Ganzen, sondern er erzeugt im Menschen zuallererst ein duales Bewusstsein, wodurch sich der Mensch als abgeschnittenes Subjekt den sogenannten ›objektiven Gegebenheiten‹ gegenüber gestellt sieht. Ganz anders aber stellt sich die Frage was an der Zeit ist für denjenigen, der sich nicht mehr im Selbstgefühl befangen ›der Welt‹ gegenüberstellen muss, um seinen Halt nicht zu verlieren sondern der sich im sozialen Zusammenhang mit jedem Menschen denken kann und tatsächlich Verantwortung für den Nächsten empfindet.

Schauen wir noch einmal auf unser Gespräch. Mit diesen vier Gesprächs- und Vortragstagen sind Tatsachen geschaffen worden, sind auch wunderbare Berührungspunkte entstanden und gute Kontakte haben sich angebahnt, an die angeknüpft werden kann. Einen Begriff vom, einen Zugriff zum Kommenden, zum Zeitenstrom zu haben heißt ja erst mal nichts anderes als Ursachen zu erkennen. Wer Ursachen erkennt, kann den zukünftigen Folgen in einer bestimmten Weise begegnen. Oder sich seines eigenen Ursachenbauens bewusst werden, quasi als Schöpfer (oder Chancenverpasser) aus dem Nichts. Und für die Gegenwart bedeutet das notwendigerweise, Ursachen der Vergangenheit so aufzuarbeiten, das Zusammenhänge deutlich werden, um der Gegenwart wiederum gerecht zu werden. Denn es geht m.E. nicht um ein Vorwärtseilen in eine irgendwie geartete Zukunft – das wäre Flucht vor der Notwendigkeit, die ja da ist. Notwendig ist heute vor allem auf Forderungen also auf Notwendigkeiten zu achten, denn: ›Die gegenwärtige geschichtliche Menschheitskrisis fordert, dass gewisse Empfindungen entstehen in jedem Menschen, dass die Anregung zu diesen Empfindungen von dem Erziehungs- und Schulsystem so gegeben werde, wie diejenige zur Erlernung der vier Rechnungsarten. Was bisher ohne die bewusste Aufnahme in das menschliche Seelenleben die alten Formen des sozialen Organismus ergeben hat, das wird in Zukunft nicht mehr wirksam sein: Es gehört zu den Entwicklungsimpulsen, die von der Gegenwart an neu in das Menschenleben eintreten wollen, dass die angedeuteten Empfindungen von dem einzelnen Menschen so gefordert werden, wie seit langem eine gewisse Schulbildung gefordert wird. Dass man gesund empfinden lernen müsse, wie die Kräfte des sozialen Organismus wirken sollen, damit dieser lebensfähig sich erweist, das wird, von der Gegenwart an, von dem Menschen gefordert. Man wird sich ein Gefühl davon aneignen müssen, dass es ungesund, antisozial ist, nicht sich mit solchen Empfindungen in diesen Organismus hineinstellen zu wollen. Man kann heute von ›Sozialisierung‹ als von dem reden hören, was der Zeit nötig ist. Diese Sozialisierung wird kein Heilungsprozess, sondern ein Kurpfuscherprozess am sozialen Organismus sein, vielleicht sogar ein Zerstörungsprozess, wenn nicht in die menschlichen Herzen, in die menschlichen Seelen einzieht wenigstens die instinktive Erkenntnis von der Notwendigkeit der Dreigliederung des sozialen Organismus.‹ (Rudolf Steiner, Die Kernpunkte der sozialen Frage, S.49) Ob der eine oder andere eine menschliche Begegnung und wirkliches Gespräch erlebt hat, wird jeder für sich jetzt wissen und einer neuen Zusammen- und Weiterarbeit doch hoffentlich freudig entgegensehen. Es ist an der Zeit, dass…


Erfurt, 22. Oktober 2007
Sascha Scholz (dieinternetadresse{at}web.de)

Montag, 22. Oktober 2007

captura news blog

Vier Tage Gespräch vom 03.10.-07.10.07 in Dornach am Goetheanum. Johannes Nilo und Philipp Tok hatten eingeladen, es ging um die Frage nach dem was ansteht, was das bedeutet und um den Wissenschaftsbegriff Rudolf Steiners. In verschiedenen Podien und Vorträgen haben wir uns diesen Themen genähert und ich hatte das Gefühl, eines ständigen Gesprächs. Es war so viel los, so viel in Bewegung, dass ich es immer noch nicht richtig greifen kann. Ich habe so viele schöne Momente erlebt, eine Offenheit fürs Gespräch wahrgenommen und gute Gespräche geführt. Wir von captura haben das Nachtcafé gestaltet und dort abends und nachts gemütlich gesessen, Kaffee getrunken, etwas gegessen und natürlich geredet. Das ›Programm‹ war eine Kombination aus festen Punkten und offenen Räumen, die frei gestaltbar waren.
Schon während der Tage habe ich mich gefragt, waren es vier Tage Gespräch? Manchmal kam aus kleinen Ecken eine Erwartungshaltung auf mich zu, die ein Gespräch als Vorstellung fest inne hatte, diese Momente waren allerdings sehr unscheinbar und wurden durch eine allgemeine Freude und Offenheit zum Gemeinsamen schnell abgelegt. Ja, ich habe einen Freiraum erlebt, der den Menschen in seinem Sein voll angenommen hat, der es geschafft hat so gut wie jeden da abzuholen, wo er gerade stand und ihn in ein großes, vier Tage andauerndes Gespräch zu integrieren.

Diese Tage hallen immer noch in mir nach und warten auf eine inhaltliche Bearbeitung, was bestimmt auch damit zusammenhängt, dass wir am Ende der Tagung sofort weiter zu Anna an den Largo Maggiore gefahren sind und es erstmal keine freie Zeit gab.

Jasmin

Samstag, 20. Oktober 2007

Die Zeit drängt

titelt die aktuelle Wochenschrift ›Goetheanum‹. Bereits im ersten Absatz wird auf die Tagung ›Was ist an der Zeit?‹ verwiesen und aufgeschlagen findet sich der Bericht samt dem sehr schönen Busspiegelfoto von Stefan Böhme, leider versehentlich Florian Lück als Fotograf zugeordnet. Philip Kovçe und Börries Horneman schildern die rauchenden Köpfe.

Klick auf's Bild führt zu lesbarer Version. Oder Kontakt zur Wochenschrift.


(Das Goetheanum | Nr.42 • 07 | Aktuell)

Donnerstag, 18. Oktober 2007

Dienstag, 16. Oktober 2007

Four days of conversation

From the 3rd to the 7th of October the Youth Section house was full of thoughts, conversations, words, smiles, open hearts and steaming heads.
First fourty, and soon grown to sixty "Philiosophers" of all ages busied themselves with delicate and challenging questions of (our) time.
"Was ist an der Zeit?", a question that has a connotation of future, of the coming, of a stream of time that we can't see but if we learn to let go of our counsciousness-safety-belt "the Past" we can certainly begin to feel the new quality of what was called the "Avenir" by some of the thinkers here.
Drawing the energy to carry on from the future instead of building on to the past. This is what was called "creatio ex nilio" the creation from nothingness.
As the caterer of organic meals for this event we had a good and hard time, good, because every one was so interesting and engaging, hard, because we were invited to join into the lectures and conversations while having the mind full of grams, spices and recipies. Steaming heads I say, but it made hosting the conference even more special!
When every one had gone home the Youth Section house was still full of energies, if they had been sounds it would have sounded like a Synphony by Beethoven I think! Slowly but surely they quieted down and faded out.
We are looking forward to more such events!

source: youthsection-dornach.blogspot.com

Montag, 15. Oktober 2007

Sonntag, 14. Oktober 2007

Samstag, 13. Oktober 2007

















Es war an der Zeit für vier Tage Gespräch

Lisa Staupendahl


Zeit.
Eins der wohl spannendsten und undurchsichtigsten Phänomene überhaupt. Wahrscheinlich weil man noch nicht einmal eindeutig definieren kann, was Zeit eigentlich ist. Zwar gibt es Ansätze, die zu einem möglicherweise besseren Verständnis führen, aber eine immer gültige Definition kann es einfach nicht geben.

Bei den Hochschulwochen im letzen Jahr stand für uns Teilnehmer im Zentrum der Betrachtung der „Doppelstrom der Zeit“. In diesem Jahr stand nicht die Zeit als solche im Mittelpunkt, sondern die Frage „Was ist an der Zeit?“. Gibt es vielleicht zumindest hierfür eine unmissverständliche Antwort?
Es gibt sie nicht. Schon im Vorfeld der vier Tage Gespräch wurde uns das an den zahlreichen verfassten Beiträgen klar; zahlreiche Vorträge und Diskussionen bestätigten dies.
Doch jetzt, nahezu eine Woche später, wird mir eine Sache immer mehr bewusst: Für uns, die sich in Dornach letzte Woche getroffen haben, war es an der Zeit für vier Tage Gespräch!

Vier Tage, um neue Eindrücke zu gewinnen.
Vier Tage, um verschiedene Meinungen zu diesem Thema zu hören.
Vier Tage, um eine der wichtigsten Fragen überhaupt zu diskutieren.
Vier Tage, die Fragen aufwerfen, auf die es keine eindeutigen Antworten gibt.
Vier Tage, die einen jeden von uns noch lange beschäftigen werden.
Vier Tage, um neue Kontakte zu knüpfen.
Vier Tage, um Bekannte zu treffen.

Für jeden einzelnen Menschen ist in jedem Moment etwas Bestimmtes an der Zeit. Doch nimmt man auch jede Möglichkeit, die man erhält wirklich wahr bzw. wie viele Möglichkeiten sind an einem vorübergegangen, ohne dass sie bemerkt wurden?
Für diejenigen, die ihre Projekte vorgestellt haben, war es irgendwann an der Zeit für die Gründung ihrer Initiativen- sie haben ihre Chance genutzt.

Doch auch wir, die Teilnehmer der ersten Akademietage, haben eine sich ergebene Möglichkeit wahrgenommen: Die Möglichkeit zu vier Tage Gespräch.













Freitag, 12. Oktober 2007

Mittwoch, 10. Oktober 2007

Bericht auf ›Jolle's Blog‹

Vom 3.10. bis zum 7.10. hieß es ab nach Dornach, zur Tagung: „Was ist an der Zeit“!

Viele bekannte Gesichter und einige Neue; 4 Tage Gespräch ist der Untertitel. So ergaben sich sehr viele spannende, neue Gesichtspunkte und Ideen, auch angeregt durch die Vortragsredner, die von jeweils verschiedenen Seiten versuchten einen Blick auf die Frage zu werfen und eine mögliche Antwort, was an der Zeit ist.

Ein spannender Aspekt war z.B. die Frage der Gegensätze: die Welt existiert nur weil ich da bin UND die Welt existiert auch wenn ich nicht da bin! Ich bin Alles und ich bin Nichts! ;) Vielleicht ist es an der Zeit nicht mehr in „entweder oder“ zu denken, sondern in „sowohl als auch“?!

Ein weiterer Punkt war der, dass es zu unserer zeit gehört, dass wir, bzw. jeder einzelne die Sinnfrage selber lösen muss, wir sind auf uns selbst gestellt! Es gibt keine Instanz mehr, die mir sagen kann, wie ich zu leben habe.

Fragmente aus den Vorträgen:

- Der Anfang der Zeit?

- In der ganzen Natur geschieht nur, es wird nichts getan!

- Wenn alles etwas ist, gibt es kein Ich!

- Liebe ist Schöpfung aus dem Nichts!

- Erkenntnis führt zur Freiheit

- Wissenschaft | Kunst | Religion

- Die Fähigkeit des Menschen, mit anderen Menschen auszukommen.

- Vorgang | Vollzug

- Ich und Welt darf nicht zusammen fallen und nicht zu weit auseinander fallen.

- Räume für prozessierende Gegenwart


„Die Kenntnis dieser Dinge ist keineswegs mitteilbar wie die anderer Lerngegenstände, sondern aus häufiger gemeinsamer Bemühung um die Sache selbst und aus dem gemeinsamen Leben entsteht es plötzlich – wie ein Licht, das von einem übergesprungenen Funken entfacht wurde – in der Seele und nährt sich dann aus sich selbst heraus weiter.“ Platon


Joshua Conens (Quelle: jolle-news.blogspot.com)

aTok exNil(i)o

Katharina Ludwig (geklaut von ihrem Blog › kathafly.blogspot.com)


Mittwoch
Salat Brot
Stefan Brotbeck, viele Begriffe, wenig Begreifen, aber irgendwie ist es fesselnd und frisch!
Donnerstag
Müsli und Brot
Reis und Curry gr. Salat
Nudelsalat/kartoffelsalat/Brot
das Programm gestaltet sich zeitig-locker, stimulierend im Denken, entfesselt viele Gedanken- und Gesprächsmomente. Langer Abend, Nachtcafe mit Flair, Raum für Gespräche, es summt.
Freitag
Kartoffeln und Quark
Salat
Kürbissuppe Brot
Bodo von Plato, smooth wie immer! Es macht Freude, ihm zuzuhören. Er ist einfach ein humorvoller, faszinierender Mensch.
Ich denke immer wieder an backen, kochen, plane, rechne, wenn ich eigentlich erfassen will, was mir da geboten wird, was da mit uns gedacht wird. es ist schwer, bei der Sache zu bleiben, aber es macht Hunger auf mehr.
Nachtcafe, es gibt wieder viel zu sprechen, und ich höre zu, spannende Menschen. Es gibt Chai, T-shirts, Land for Life.
Samstag
Quiche
Möhrensalat
Salat Brot
Joachim Daniel und Gottfried Stockmar an einem Tag machen Lust auf mehr, machen froh über diese Fähigkeit des Denkens, die wir haben, machen weh im Kopf vor Gedankengymnastik, weil ich plötzlich mitkomme. Kann man Blasen bekommen vom denken?
Sonntag
Pancakes, Rührei, Brötchen
Pasta
Mehrere Beiträge, nach vier Tagen habe ich ein Gefühl bekommen, eines, das sich ausweiten lässt, ich hab mich in 40 Anthroposofen verliebt, es könnte weiter gehen, ich hätte Lust mich zu bilden und dort hinein zu denken, wo diese 40 grade waren, während ich für sie kochte.
Ich freu mich auf mehr!

Dank der Küchencrew!







Dienstag, 9. Oktober 2007

Wien, 8. Oktober 2007

Liebe Freunde von ›Was ist an der Zeit?‹,


Die Erlebnisse der letzten vier Tage veranlassen mich, hier in Wien nicht direkt, wie es gewissermaßen für mich an der Zeit wäre, in Gerry Stockers ›Theory an Methods of political Sience‹ oder Andreas Novys ›Entwicklung gestalten‹ unterzutauchen, - sondern noch einmal auf unser Gespräch zu schauen. Denn es gibt einige Anknüpfungspunkte, die mir zu lebenswirklich und wichtig erscheinen, als dass ich sie getrost jetzt schon der Geschichte übergeben könnte – und so mögen diese Zeilen ein Beitrag sein zur Fortsetzung des Gesprächs.

Voriges Jahr, bei der Hochschulwoche 2006 in Dornach, haben sich einige von uns ja ausführlich mit dem von Hella Wiesberger als Wurzelerkenntnis Steiners beschriebenen Bild des ›Doppelstroms der Zeit‹ auseinandergesetzt – jener großen und einfachen Aussage, dass der Mensch nicht nur als Naturwesen in der Chronik, jenem unaufhaltsam von der Vergangenheit in die Zukunft fließenden Zeitenstrom teilhat, sondern auch als Geisteswesen in die Zukunft denken kann und damit auf irgendeine Art Zugriff zum Kommenden, zum Zeitenstrom des ›Avenir‹ hat.
Die Frage ›Was ist an der Zeit?‹ trifft diesen Nerv. Sie richtet sich an einen Teil in uns, der selten angesprochen wird. Mitunter wird sie vielleicht gar nicht verstanden, in ihrer vollen Dimension - vielleicht als absurd abgetan, weil man ihre Tragweite nicht wahrhaben will, oder man beantwortet sie banal und wischt sie dann schnell vom Tisch, um nicht in Hilflosigkeit zu ersticken.

Mich berührt ihre historische Bedeutung. Weil ein nie gekannter Gesprächsraum eröffnet wird, wenn ich als Mensch meinen Mitmenschen diese Frage stelle. Weil die Zukunft nicht dem Lauf der Welt oder dem Lieben Gott überlassen bleibt, sondern die Frage das Spannungsfeld zwischen erschreckenden tatsächlichen Voraussetzungen und heiligstem inneren Ziel ausleuchtet. Weil sie die konkrete Handlung vorbereitet, aber in der umfassendsten Art. Weil sie die Formulierung von Problemen, von Aufgaben einerseits und von Lösungswegen, von Notwendigkeiten andererseits provoziert, aber nichts voraussetzt, kein Teilgebiet über das andere erhebt. Weil sie nicht abstrakt fragt: ›Was ist für dich das Gute?‹, sondern jedem die Auseinandersetzung mit der Welt hier und heute abverlangt.

Doch genug der Lobesreden an die Präsentierenden, auch wenn sie ganz so gemeint sind. Zurück zu den konkreten Fragen, wie sie in der Abschlussrunde im Raum standen.

Freiheit und Verantwortung – die lebensbestimmenden Begriffe des modernen erwachsenen Menschen, haben uns ja direkt an wirkliche Gestaltungsfragen herangeführt.
Wir alle erleben uns im Spannungsfeld zwischen Notwendigkeit und Möglichkeit, zwischen Pflichten und Freiheiten. (Ich verzichte jetzt auf Beispiele, denn der Einzelne wird lebendige Bilder vor Augen haben.) Ein weltumstürzender Unterschied in der Betrachtung dieses Zusammenhangs ergibt sich dann, wenn die grundlegende Frage nicht mehr lautet: ›Wie entkomme ich zunehmend den Notwendigkeiten und gewinne an Freiheit?‹, sondern: ›Wo werden die Bedingungen, denen ich mich anpassen muss, gebildet und warum sind sie so wenig freiheitlich?‹

Kennt ihr das Beispiel vom Brückenbauer, das Steiner einmal gebracht hat, um die Gefahren zu beschreiben, in die sich jeder begibt, der im sozialen Leben Entscheidungen trifft?
Wer eine Brücke bauen will, der muss zuerst seine Sache gut durchdenken, die Vorraussetzungen und das Baumaterial kennen, und die Kräftewirkungen genau berechnen – nun ist es bei gewöhnlichen Brücken so, dass die Brücke einstürzt, wenn ein Rechenfehler vorliegt, und der Fehler dadurch unmittelbar sichtbar wird. Bei gesellschaftlichem Bauen, bei Entscheidungen im sozialen Leben, bei Empfehlungen oder gar Gesetzen, da werden laufend unzureichende Annahmen vorausgesetzt, sodass die gewünschten Ergebnisse nicht erzielt werden, nur sind die Zusammenhänge zwischen Denkfehlern und Katastrophen viel schwieriger erkennbar.

Es erfordert exakte Begriffsbildung und echte Denkarbeit, um zu sehen, welch verheerende Auswirkungen die staatliche Bestimmung des Lebens heute mit sich bringt - und es braucht gesunden Menschenverstand und Phantasie, um zu sehen, welch großartige Möglichkeit entstünde wenn die Organisation des Bildungs- und Kulturlebens heute freie, zivilgesellschaftliche Aufgabe wäre. Ich kann keinen Weg in menschenwürdige Freiheit sehen, der am verantwortlichen Verständnis ebendieser Zusammenhängen vorbeiführen könnte.
Aber wie kann man so etwas sagen, angesichts der bestehenden Staatsallmacht und im Anblick einer Zivilgesellschaft, die sich selbst noch nicht erkannt hat? Ja, es sind keine Kleinigkeiten, die da offen stehen, und will ich euch alle einladen, diese Gedanken weiterzubewegen, um zu sehen, ob sie sich als lebensvoll und tragend erweisen können.

Ich danke allen Teilnehmern der Tagung für die durchwegs offene und unkomplizierte Atmosphäre, zu der jeder in seiner Weise beigetragen hat, und hoffe, dass alle wieder gut in den jeweiligen Lebensumfeldern angekommen sind und etwas Schwung in die Alltagspflichten mitnehmen konnten -

und ich freue mich jetzt schon auf weitere fruchtbare Gespräche und Wiedersehen, wo und wann, wird sich zeigen!

Mit herzlichen Grüßen

Clara Steinkellner


P.S.: Und wer etwas mehr über die ›Freie Bildungsstiftung‹ als konkretem Versuch, die Zivilgesellschaft zu stärken, erfahren will, kann sich gerne an mich (stonewaitress{at}hotmail.com) oder Thomas Brunner (votiv{at}web.de) wenden.

Lieber Philipp und lieber Johannes!

Nun sind diese vier Tage ›Was ist an der Zeit?‹ also auch Geschichte. Für viele Menschen war dieser Termin bereits in der Vorbereitungszeit ein anregender Anlass, um einmal wieder das jeweils Wesentlich-Erscheinende zu besinnen. Euch noch einmal ganz herzlichen Dank für diese sprechende Initiative, die sehr transparente und sachgerechte Vorbereitung (diesbezüglich natürlich auch mein besonderer Dank an Benjamin und die weiteren projekt.zeitung-Mitarbeiter) und vor allem für Eure ruhige und tragende Durchführung dieser Tage.

Gewiss könnte ganz unmittelbar vieles kritisch oder als unbefriedigend empfunden werden, doch, denke ich, wurde im Verhältnis zur veranlagten Gestalt das Mögliche weitgehend erreicht.

Das wesentliche Kennzeichen der Gestalt dieser Tage liegt ja darin, dass Ihr als Initiatoren eine Vielzahl Eurer Bezüge zur Sprache habt kommen lassen, die meisten der Referenten in der Vorbereitungszeit jedoch noch nicht direkt miteinander in's Gespräch gekommen waren, sondern sich teilweise während diesen Tagen überhaupt das erste Mal begegneten. Es hatte also unter den Referenten im Vorfeld noch keine Verständigung über eine mögliche gemeinsame Arbeitsperspektive stattgefunden und kein gemeinsames Anliegen war gebildet. So wurde die sehr umfassende Fragestellung ›Was ist an der Zeit?‹ erst einmal zu einem Plateau für sehr unterschiedliche – obwohl in der Tiefe im Kern verwandte – Beiträge.

Dadurch blieben die Begegnungen während den Tagen verständlicher Weise sehr tastend, etwas distanziert betrachtend oder auch ein wenig von Befremdung erfüllt. Dies gab den Tagen eine gewisse unterschiedlich erlebte Gespanntheit. Erfreulich ist - und das natürlich vor allem durch Euren ruhigen Blick auf's Ganze - dass die Spannungen an keiner Stelle wirklich eskalierten, sondern vielmehr zu einer ernsten Gehaltenheit führten. Dadurch ist eine anfängliche Substanzbildung möglich gewesen. Gut war das abschließende ›Podium‹, denn da gab es dann doch Ansätze eines wirklichen Gespräches, da gab es geistige Brührungsmomente die zukünftige Entwicklungen ahnen ließen.

Schön wäre es m. E. die aufgezeichneten Beiträge schriftlich auf zu arbeiten und einen zusammenfassenden ›Tagungsband‹ (z.B. auf Kopierbasis) zu erstellen, um - mit dieser Grundlage ausgestattet - zu gegebener Zeit noch einmal zu einem fortführenden Arbeitstreffen zusammen zu kommen. Eingeladen wären all jene, die diesen Faden weiterverfolgen möchten.

Auf jeden Fall wünsche ich Euch weiterhin eine so ausstrahlende Initiativlust, Offenheit und ein so vielseitiges Interesse. Damit sich immer mehr Menschen in einem wirklich die Menschheit umfassenden Selbstverständnis, als wirkliche Mitarbeiter an den wesentlichen Fragen und Aufgaben der Gegenwart erkennen und anerkennen lernen.

In diesem Sinne,
mit herzlichen Grüßen!

Thomas Brunner

Sonntag, 7. Oktober 2007

Samstag, 6. Oktober 2007

Freitag, 5. Oktober 2007