Urs Dietler
In einer Reihe von Beitrægen in loser Folge wird Urs Dietler von der ›æsthetischen erfahrung in zeiten des weissen rauschens‹ erzæhlen. Man kœnnte meinen, dass kleine Blickverschiebungen ausreichend wæren, um in den Bereich der æsthetischen Erfahrung zu gelangen, sie sei næmlich latent überall anwesend. Nun ist gerade mit dieser totalen Anwesenheit ein Problem verbunden. Sie scheint næmlich die æsthetischen Erfahrung gleichsam einzupacken und konturlos zu machen. Sie ist also scheinbar da. Jede Verpackung tut so, als wære sie die Verkœrperung der æsthetischen Erfahrung. Hier liegt ein Missverhæltnis vor. Worin dieses Missverhæltnis genauer bestehen kœnnte und welche Interventionen erforderlich wæren, wird von Urs Dietler angegangen.
i. das gehen durch staedte der gegenwart vollzieht sich in raeumen losgeloester beschleunigungen und affichenwechsel. die gemenge von asphalt, hastenden menschen, verglasten buerotuermen und logo-zentrierten busstationen erzeugen erfahrungen, die aesthetisch zu nennen nicht leicht faellt, auch wenn sie es sind. es geht dabei nicht um das fehlende schoene oder das verdeckte natuerliche – beide auch da auffindbar – sondern um einen overflow an fragmentierten eindrücken, der unsere habitate kennzeichnet. die æsthetische erfahrung erscheint gleichsam eingepackt, konturlos. in die differenzen, die æsthetisches aufschliessen, gelangt man durch radikale massnahmen, perspektivenwechsel. langsames rueckwærtsgehen zum beispiel. stunden langes stehen bleiben an einer strassenecke, sprachfetzen auffangend. auch wenn æsthetische erfahrung unhintergehbar ist (als weisses rauschen ist sie permanent), als spezifische verlangt sie einen bewussten vollzug, einen aus der immanenz herausgehobenen reflektierten blickwinkel.
Dienstag, 22. April 2008
rueckwærtsgehen, zum beispiel
Montag, 14. April 2008
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